Zöliakie (Glutenunverträglichkeit): Behandlung und Therapie

Für Zöliakie-Betroffene existiert keine Medizin oder Operation. Die einzig mögliche Therapie ist die Umstellung der Ernährung auf ausschließlich glutenfreie Lebensmittel.

Solange ein Zöliakie-Patient glutenhaltige Nahrungsmittel zu sich nimmt, schädigt er seine Darmzotten weiter. Das Ausmaß der Zerstörung der Zotten hängt stark mit Verdauungsproblemen, psychischen Beschwerden, schlechten Eisen-, Vitamin-B- und Hämoglobinwerten zusammen.

Gegen Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) existiert keine Medizin

Bei streng eingehaltener Diät bauen sich die Darmzotten zügig wieder auf – und der Betroffene lebt in den meisten Fällen beschwerdefrei. Kinder legen binnen der ersten sechs Monate nach der Ernährungsumstellung oft einen regelrechten Wachstumsschub hin.

Die Therapie beinhaltet manchmal in der Anfangszeit die Gabe von hochdosiertem Eisen. Darüberhinaus ist die richtige Ernährung ausreichend. Eine weitere Behandlung oder Medikamenteneinnahme ist bei Glutenunverträglichkeit nicht nötig.

Wie kann ich mich glutenfrei ernähren?

Gluten ist Hauptbestandteil hiesiger Getreidesorten (Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Triticale, Emmer, Grünkern, Urkorn, Kamut/Khorasan). Sie alle – und Produkte, die diese Getreidesorten enthalten – muss ein Mensch mit Zöliakie lebenslang meiden. Also auch alle Mehle, die aus diesen Getreiden hergestellt werden, Grieß, Kleie, Strärke, Flocken, Paniermehl, Zwieback, Kekse, Kuchen.

Klar: Der Gang zum nächsten Bäcker erübrigt sich damit künftig, Nudeln aus Hartweizengrieß sind ebenso tabu wie die Pizza vom Italiener um die Ecke oder Omas Apfelkuchen. Aber auch sonst ist der Einkauf schwieriger als zuvor. In vielen verarbeiteten Produkten lauert Gluten, beispielsweise in mancher Soja-Soße oder Brühe. In Bier, Malzkaffee, aromatisierten Tees und Milchmischgetränken kann genauso Glutenhaltiges zu finden sein wie in Kartoffelerzeugnissen (Knödel, Kroketten, Pommes Frittes, Chips), Fruchtjogurt, Eis, Fleisch- und Wurstwaren.

Kennzeichnungs­pflicht: glutenfreie Lebensmittel erkennen

Dabei haben Gluten­unverträgliche noch Glück im Vergleich zu denjenigen, die beispielsweise unter einer Fructoseintoleranz leiden. Denn der Fructosegehalt ist auf Produkten nur in Ausnahmefällen ausgewiesen - ob ein Produkt aber Gluten oder glutenhaltige Zutaten enthält, müssen Hersteller für den europäischen Markt angeben. Als glutenfrei dürfen nur jene Lebensmittel gekennzeichnet werden, die weniger als 2 Milligramm Gluten pro 100g Endprodukt enthalten.

Viele Lebensmittel sind ohnehin glutenfrei

Die Liste der Dinge, die Menschen mit Glutenunverträglichkeit essen dürfen, ist weit länger als die Liste der Dinge, die sie vom Speiseplan verbannen müssen: Alle Gemüse- und Obstsorten sind erlaubt, Hirse, Amaranth, Mais, Buchweizen und Quinoa können bedenkenfrei gegessen werden, ebenso Nüsse, Samen, Milch und Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, Zucker, Honig und Reissirup – um nur einige zu nennen.

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Die Ernährungsumstellung kann zu Anfang frustrierend sein. Nach der Umgewöhnung klappt sie beim Essen zu Hause meist gut. Problematischer ist die strikte Einhaltung der glutenfreien Ernährung im Restaurant. Viele Menschen können mit dem Begriff "Zöliakie" nichts anfangen. Fachleute raten, im Zweifelsfall von einer "Glutenallergie" zu sprechen, was sachlich falsch ist (eine Zöliakie ist keine Allergie), aber oft zu mehr Verständnis führt, denn viele Menschen nehmen eine Allergie ernster als eine Unverträglichkeit.

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