Therapie der Histaminintoleranz

Menschen mit Histaminintoleranz müssen eine histaminarme Diät einhalten. Dies bedeutet eine Herausforderung: Lebensmittel lassen sich zwar grundsätzlich als histaminreich oder histaminarm kategorisieren – jedoch schwankt bei gleichen Lebensmitteln der Histamingehalt enorm. Dies hängt insbesondere von Reifegrad, Lagerungsbedingungen und der Verarbeitung statt.

Frusano testet daher jede Charge der als histaminfrei deklarierten Lebensmittel sorgfältig auf Histamin. Betroffene können anhand der Auslobung im Shop als histaminfrei erkennen, dass das Lebensmittel histaminfrei ist.
Für diese Produkte haben wir ebenfalls Lagertests mit anschließender Analyse durchgeführt, um das Risiko für Verbraucher möglichst klein zu halten.

Generell empfehlen wir auch hier ein vorsichtiges Austesten der persönlichen Toleranzschwelle.

Da der mikrobielle Verderb rasch einsetzt, sollten Histamin-Intolerante alle Lebensmittel möglichst frisch verzehren.

Kritische Lebensmittel für Menschen mit Histaminintoleranz sind:

  • Hartkäse
  • Rohe Wurstprodukte, beispielsweise Salami
  • Makrelen und Tunfisch
  • Verarbeiteter Fisch (wie eingelegter Hering, geräucherter Lachs)
  • Tomaten, Spinat, Auberginen, Avocados
  • Reife Bananen, Erdbeeren, Papaya, Zitrusfrüchte
  • Eingelegtes, Fermentiertes (Sauerkraut, Mixed Pickles)
  • Sojasaucen
  • Schokolade
  • Nüsse
  • Kaffee, schwarzer und grüner Tee
  • Energydrinks
  • Alkohol, insbesondere Rotwein, Sekt und Champagner - wobei der spritzige Frusano Bio Fili-Secco eine Ausnahme darstellt: hier liegt der Histamingehalt unterhalb der Nachweisgrenze.

Da die Bildung von Histamin von vielen Faktoren abhängt und auch die Lagerzeit eine entscheidende Rolle spielt, kann der Gehalt an Histamin in Lebensmitteln derselben Gruppe stark schwanken. Generell kann Histamin in jedem Lebensmittel vorkommen. In großen Mengen kann Histamin in Fischprodukten und fermentierten Produkten nachgewiesen werden. In fermentierten Produkten kann durch den Einsatz spezieller Starterkulturen die Bildung an Histamin allerdings verringert werden.

Viele unserer Kunden mit Histaminintoleranz berichten, dass ihnen insbesondere lange warm gehaltene Speisen Probleme bereiten - also Gerichte, die in Kantinen oder bei warmen Buffets angeboten werden.

Häufig werden Hefeextrakte, die vielen verarbeiteten Lebensmitteln als Geschmacksverstärker beigemengt werden, grundsätzlich als histaminbelastet eingestuft. Hefeextrakt wird aus frischer Hefe hergestellt und ist in vielen pikanten Lebensmitteln wie Soßen, Brühen, Brotaufstrichen und Fertiggerichten zu finden. Tatsächlich rufen Fertignahrungsmittel bei Histaminintoleranten oft starke Beschwerden hervor. Ob dies immer und ausschließlich auf Hefeextrakte zurückzuführen ist, bleibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt unklar. 

Gesetzliche Höchstwerte sind momentan nur für Fisch festgelegt, hier liegt der Höchstwert bei 200 ppm Histamin. Für fermentierte Fischprodukte liegt der Grenzwert bei 400 ppm.

Allgemein gilt, kurze Lagerzeiten und niedrige Temperaturen werden benötigt, um den Histamingehalt in histamin-freien und -armen Produkten nicht zu erhöhen.

Karenzphase

Drei Wochen nach der Diagnose sollte der Patient komplett auf histaminhaltige Lebensmittel verzichten. Ist der Patient symptomfrei, kann die Testphase beginnen.

Testphase

Nun wird die individuelle Toleranzschwelle ermittelt. Binnen sechs bis acht Wochen werden nach und nach histaminhaltige Lebensmittel in den Speiseplan aufgenommen. Zunächst sollten Patienten nur kleinere Mengen verzehren, und täglich höchstens ein neues Lebensmittel ausprobieren.

Langzeiternährung

Kennt der Patient seine persönliche Toleranzschwelle, sollte er sich gemäß dieser histaminarm ernähren – aber vollwertig. Vollwertprodukte, ballaststoffreiche Lebensmittel und Gemüse sollten sich unbedingt auf dem Speiseplan wiederfinden.

Ergänzende Vitamine

Einige Untersuchungen liefern Hinweise, dass zusätzlich zur Einhaltung der Diät eine tägliche Dosis von Vitamin C und Vitamin B6 die Symptome lindert. Ein Mangel eines oder beider dieser Vitamine scheint eine Histaminintoleranz zu begünstigen.

Weitere Therapieoptionen: Antihistaminika und DAO-Enzym-Ersatz

Je nach Art der Symptome helfen Medikamente gegen die Symptome. Bestimmte Antihistaminika etwa lindern Asthma, Fließschnupfen oder Ausschläge. Besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt.
Gute Erfahrungen melden Betroffene auch mit der Einnahme eines diätetischen Lebensmittels, eines Enzym-Ersatzes. Ähnlich wie laktoseintolerante vor dem Verzehr laktosehaltiger Lebensmittel das Enzym Lactase einnehmen können, steht Histaminintoleranten ein DAO-haltiges Extrakt zur Verfügung. Es wird in Kapselform unmittelbar vor dem Verzehr histaminhaltiger Lebensmittel eingenommen.

Weitere interessante Informationen dazu unter: https://www.histaminintoleranz.ch/de/therapie_medikamente.html#antihistaminika

Zu diesem Artikel zählen folgende Seiten:

Was ist eine Histaminintoleranz?

Symptome der Histaminintoleranz

Diagnose der Histaminintoleranz