Preiselbeere

Sie ist eine „herbe Schönheit“, die Preiselbeere. Ihre kleinen, leuchtend roten Beeren hängen in kurzen Trauben zusammen und sehen einfach toll aus. Wer sie jedoch schon einmal pur gegessen hat, wird sich sicher an den herbsauren, zusammenziehenden Geschmack erinnern. Deswegen wird die Frucht auch meist verarbeitet genossen.

Preiselbeeren findet man wegen des gewöhnungsbedürftigen Geschmacks im frischen Zustand häufig in verarbeiteter Form. Sehr beliebt sind sie als fruchtige Beilage zu Wildgerichten. Zudem werden sie zu alkoholischen Getränken wie Wein, Branntwein und Likör verarbeitet. Dass Preiselbeerprodukte gut haltbar sind, liegt insbesondere an den enthaltenen Säuren wie etwa Ascorbin- und Benzoesäure, die konservierend wirken.

Im Oktober ist die Verfügbarkeit von frischem, fructosearmen Obst generell nicht ideal. Wer etwas sucht, findet jedoch auch frische Preiselbeeren. Die herbsauren Früchte sind meist auf Stadtmärkten oder in gut sortierten Supermärkten in frischer Form erhältlich. Nachfragen lohnt sich! Findet man die kleinen roten Beeren nicht frisch, gibt es sie oftmals auch als tiefgekühlte oder gefriergetrocknete Ware.

Zuckeranteil in g/100g*
Fructose Saccharose Glucose Fructose gesamt**
0,67 0,14 3,44 0,74

Gut zu wissen

Preiselbeeren überzeugen nicht durch einen hohen Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen. Im Vergleich zu anderen Beerenarten rangieren sie bei diesen Inhaltsstoffen eher auf den unteren Rängen, zum Beispiel mit 12 Milligramm Vitamin C oder 81 Milligramm Kalium pro 100 Gramm.

Die Beeren sind aber absolute Spitzenfrüchte hinsichtlich ihres Gehaltes an Phenolsäuren und Gerbstoffen. Diese Inhaltsstoffe hemmen beispielsweise Entzündungen an der Mundschleimhaut, am Zahnfleisch und in den Harnwegen. Das ist einerseits auf die Gerbstoffe zurückzuführen, die durch ihre zusammenziehende und austrocknende Wirkung Bakterien den Nährboden entziehen, das Gewebe oberflächlich verdichten und eine schützende Membran bilden. Die Phenolsäuren wiederum gehören zu den Polyphenolen – jenen sekundären Pflanzenstoffen, denen positive Effekte auf die menschliche Gesundheit zugeschrieben werden, wie eine hemmende Wirkung auf Bakterien und Krebszellen. Daher reduziert zum Beispiel Preiselbeersaft bei regelmäßigem Genuss das Risiko für eine Harnwegsinfektion. Weiterhin weisen die Beeren noch nennenswerte Mengen an organischen Säuren, Pektinen und Ballaststoffen auf.

Aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit der frischen Preiselbeeren im Oktober sind auch Tiefkühlbeeren eine Alternative, wie die nahe Verwandte, die Heidelbeere. Um also nicht auf die nötigen Vitamine verzichten zu müssen und trotzdem kein exotisches, weit gereistes Obst kaufen zu müssen, empfehlen wir euch in diesem Monat ausnahmsweise tiefgekühlte Beeren. Die Vitamine sind durch die schnelle Schockfrostung nach der Ernte nämlich immer noch in großen Mengen vorhanden.

Bei einer durchschnittlichen Toleranzgrenze sind ca. 100g zum Austesten gut geeignet.

*Zuckeranteil abhängig von Sorte und Reifegrad

**Der Wert 'Fructose gesamt' setzt sich zusammen aus der reinen Fructose und 1/2 der Saccharose.

Quelle: BZfE, aid.de