Was sind die Ursachen einer Nahrungsmittelallergie?
Der Körper lernt, körpereigene und körperfremde Stoffe zu unterscheiden, und letztere im Gefahrenfall anzugreifen. Bei einer Nahrungsmittelallergie passiert genau das: Der Körper identifiziert Eiweiß-Bestandteile in Nahrungsmitteln als Fremdstoffe. Fälschlicherweise stuft er sie als Gefahrenquelle ein. Zur Bekämpfung der vermeintlichen Gefährder schüttet das Immunsystem vermehrt Antikörper (Typ IgE) aus, was zu den unangenehmen Symptomen führt.
Die meisten Nahrungsmittelallergien kommen zustande, weil das Immunsystem bei Kontakt mit Allergenen zuviele der IgE-Antikörper ausschüttet. Seltener ist ein anderer Allergie-Mechanismus, an dem die T-Immunzellen beteiligt sind. Bei dieser Variante erfolgt die allergische Reaktion nicht binnen Minuten oder Stunden, sondern erst ein bis zwei Tage nach dem Verzehr. Die Betroffenen bekommen dann als allergische Reaktion beispielsweise Hautausschlag. Neurodermitis-Patienten kennen das Phänomen: Wenn bestimmte Nahrungsmittel einen Neurodermitis-Schub verschlimmern, sind die T-Immunzellen beteiligt.
Warum gibt es immer mehr Nahrungsmittel-Allergiker?
Nahrungsmittelallergien wurden in den vergangenen Jahren immer häufiger diagnostiziert. Dabei spielt ein erhöhtes Bewusstsein für die Existenz von Nahrungsmittelallergien eine Rolle. Früher wussten die Menschen weniger über Allergene und Nahrungsmittelallergien. Generell machten sie sich weniger Gedanken über ihre Ernährung. Die Ursachen von Symptomen und Reaktionen waren schlechter erforscht als heute.
Die verbesserte Diagnostik hat ebenfalls einen Anteil daran, dass heute mehr Allergien als Ursachen von Symptonen und Reaktionen auf die Ernährung erkannt werden.
Fachleute glauben außerdem, dass eine zu hygienische Umgebung Allergien verursachen könnte. Ebenso existieren Hinweise auf eine genetische Komponente von Nahrungsmittelallergien: Ein Kind, dessen Eltern von Allergien unbelastet sind, entwickelt mit etwa 15-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Allergie. Ist ein Elternteil Allergiker, steigt diese Wahrscheinlichkeit bereits auf 20 bis 40 Prozent. Reagieren beide Elternteile auf dasselbe Allergen, steigt die Wahrscheinlichkeit für das Kind, ebenfalls eine Allergie zu entwickeln, auf bis zu 80 Prozent.
Allergien können verschwinden
Je früher eine Allergie auftritt, desto besser stehen die Chancen, dass sie sich wieder verliert: Etwa die Hälfte aller Kinder mit Kuhmilchallergie ist nach ein paar Jahren plötzlich symptomfrei. Doch selbst bei einer Erdnussallergie besteht Hoffnung. Sie verschwindet zwar selten, aber es kommt vor. Als hätte das Immunsystem plötzlich begriffen, dass es die Eiweiße aus Nahrungsmitteln nicht bekämpfen muss. Im Gegensatz dazu gehen andere Formen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten nie vorüber. Beispielsweise handelt es sich sowohl bei der hereditären Fructoseintoleranz als auch bei der Zöliakie um lebenslange Diagnosen.
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Nahrungsmittelallergien und ihre Symptome
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