Symptome und Ursachen der Laktoseintoleranz

Wer unter einer Laktoseintoleranz leidet, hat nach dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten häufig folgende Symptome:

  • Durchfall,
  • Blähungen,
  • Bauchschmerzen,
  • Übelkeit,
  • Erbrechen.

Die Ursachen der Symptome bei einer Laktoseintoleranz

Die Beschwerden kommen zustande, weil der Körper zu wenig Laktase herstellt, das den Milchzucker Laktose aufspalten und so für den Körper verwertbar machen könnte.

Wird die Laktose im Dünndarm nicht oder nur unvollständig gespalten, sprechen Ärzte von einer Laktosemalabsorption. Der Dünndarm kann die großen, ungespaltenen Laktosemoleküle nicht aufnehmen. Die Laktose bleibt dadurch im Darm, wo sie Wasser bindet – und so Durchfall auslöst. Gelangt sie schließlich vom Dünn- in den Dickdarm, greifen Bakterien die Laktose an. Dabei entstehen Gase wie Methan und Wasserstoff. Sie erklären die Blähungen. Die größere Darmfüllung dehnt zudem den Darm und führt zu Kontraktionen, was starke Schmerzen auslösen kann. Insbesondere Milch enthält so viel Laktose, dass der Verzehr einer größeren Menge selbst bei Menschen ohne Laktoseintoleranz Probleme verursacht. Je mehr Laktose aufgenommen wird, desto mehr Laktase benötigt der Körper, um den Milchzucker zu verwerten. Viele Menschen erleiden also einen Laktasemangel, wenn sie ein Glas Milch auf einmal trinken - und so kommen in diesem Fall die beschriebenen Mechanismen in Dünndarm und Dickdarm in Gang, obwohl eigentlich keine Laktoseintoleranz vorliegt.

Ursachen der Laktoseintoleranz

Je nach Ursache der Laktoseintoleranz unterscheiden Ärzte verschiedene Varianten:

1.) Primäre Laktoseintoleranz

Die mit Abstand häufigste Ursache des Lactasemangels ist genetisch bedingt. Bei vielen Menschen verliert der Körper nach den ersten Jahren die Fähigkeit, das Enzym Lactase zu bilden. Meist beginnt dieser Prozess zwischen dem 5. und 20. Lebensjahr. Viele Männer und Frauen, die unter einer primären Laktoseintoleranz leiden, verfügen sehr wohl noch über Lactase – nur eben in geringeren Mengen. Das bedeutet, die meisten Menschen mit Laktoseintoleranz vertragen geringe Mengen Milchzucker.

2.) Sekundäre Laktoseintoleranz

Weniger häufig sind sogenannte sekundäre Formen des Lactasemangels. Sie haben eine andere Ursache. Bei der sekundären Laktoseintoleranz vertragen die Betroffenen zwar ebenfalls keinen Milchzucker mehr – allerdings als Folge einer Krankheit, etwa Zöliakie oder Morbus Crohn. In solchen Fällen ist die Laktoseintoleranz oft vorübergehend: Hatte der Darm Gelegenheit zur Regeneration, bildet er auch das Enzym Lactase wieder. Häufig geht eine sekundäre Laktoseintoleranz mit einer Fructosemalabsorption einher.
In einigen Fällen kann auch die Darmbesiedlung nach einer Antibiotikakur so verändert sein, dass Betroffene vorübergehend keine Milchprodukte vertragen.

3.) Angeborene Laktoseintoleranz

Extrem selten werden Kinder geboren, deren Stoffwechsel über gar keine Lactase verfügt (Alaktasie). Sie leiden unter einer absoluten Laktoseintoleranz, die bereits wenige Tage nach der Geburt zu schwerem Durchfall führt. Für die betroffenen Säuglinige besteht die Gefahr der Unterernährung und Austrocknung. Sie müssen unbedingt laktosefrei ernährt werden, damit sie sich normal entwickeln können.

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