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Was ist eine Nahrungsmittelallergie?

Nahrungsmittelallergien sind relativ häufig – in Umfragen geben bis zu 20 Prozent der Bevölkerung an, unter einer Nahrungsmittelallergie zu leiden. Ganz so häufig lassen sich Allergien aber nicht bestätigen. In Untersuchungen wiesen Ärzte bei 4,2 Prozent der Kinder und bei 3,7 Prozent der Erwachsenen eine Nahrungsmittelallergie nach. Möglicherweise deuten Menschen mit anderen Arten von Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie etwa einer Fructosemalabsorption oder einer Laktoseintoleranz die Symptome falsch und gehen irrtümlich von einer Allergie aus. 

Die Betroffenen einer Lebensmittelallergie zeigen wenige Minuten bis zu zwei Stunden nach dem Verzehr eines kritischen Lebensmittels eine allergische Reaktion. Die Symptome fallen sehr unterschiedlich aus.

Zu den Symptomen der Nahrungsmittelallergie zählen:

  • Rötungen und Pickelchen um den Mund herum,
  • Anschwellen von Zunge und Mundraum,
  • Quaddeln auf der Zunge,
  • starker Juckreiz,
  • Niesattacken,
  • Fließschnupfen,
  • Husten,
  • Atemnot,
  • Verschleimung der Atemwege,
  • Blähungen,
  • Durchfall,
  • Erbrechen,
  • Übelkeit,
  • Verstopfung.

Die am meisten gefürchtete allergische Reaktion ist der anaphylaktische Schock, bei dem der Kreislauf versagt. Er tritt sehr selten auf, kann aber lebensbedrohlich sein. Allergiker sollten deshalb immer ein Notfallset bei sich tragen.

Nicht nur die Liste der möglichen Beschwerden ist lang. Auch die Ausprägungen der Reaktionen auf ein Nahrungsmittel unterscheiden sich stark. Viele Menschen, die unter einer Nahrungsmittelallergie wie zum Beispiel einer Weizenallergie leiden, haben nur leichte Beschwerden und können in der Ernährung daher etwas nachlässiger sein. Andere leiden so stark unter der Nahrungsmittelallergie, dass sie bei ihrer Ernährung extrem aufpassen müssen.

Bis auf den sehr seltenen anaphylaktischen Schock sind die Symptome und Beschwerden, die eine Allergie auslöst, unspezifisch – und decken sich vielfach mit den Symptomen, die andere Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten hervorrufen, wie Fructosemalabsorption, Laktoseintoleranz oder Zöliakie.

Wer also nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel einige der oben genannten Symptome bei sich bemerkt, ist nicht zwangsläufig Allergiker. Andere Ursachen sind denkbar, etwa ein Mangel an Enzymen (beispielsweise bei einer Laktoseintoleranz), eine Kohlenhydratintoleranz (beispielsweise Fructoseintoleranz oder Sorbitintoleranz) oder eine Autoimmunkrankheit (Zöliakie). Möglicherweise halten sich manche Menschen für Lebensmittel-Allergiker, die aufgrund einer dieser Ursachen unter ähnlichen Symptomen leiden. Dies könnte den großen Abstand zwischen den vermeintlichen (circa 20 Prozent der Bevölkerung) und tatsächlichen Allergikern (etwa vier Prozent der Bevölkerung) erklären.

Eine leise Hoffnung dürfen Allergiker haben: Manchmal verschwinden Allergien wieder. Insbesondere bei Kindern geschieht dies häufig.

FAQ zu Nahrungsmittelallergien

Was versteht man unter einer Nahrungsmittelallergie?

Unter einer Nahrungsmittelallergie versteht man eine Überreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Bestandteile von Lebensmitteln. Der Körper stuft bestimmte Eiweiße als gefährlich ein und bildet Abwehrstoffe dagegen, wodurch es zu typischen allergischen Reaktionen kommt. Eine echte Allergie ist immer vom Immunsystem gesteuert und sollte ärztlich abgeklärt werden.

Wie häufig sind Nahrungsmittelallergien?

Nahrungsmittelallergien wirken auf den ersten Blick sehr häufig, denn in Umfragen geben bis zu 20 Prozent der Menschen an, betroffen zu sein. In ärztlichen Untersuchungen zeigt sich jedoch ein deutlich geringerer Anteil: Etwa 4,2 Prozent der Kinder und rund 3,7 Prozent der Erwachsenen haben tatsächlich eine nachgewiesene Nahrungsmittelallergie. Viele Menschen verwechseln ihre Beschwerden mit anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Fructosemalabsorption oder Lactoseintoleranz und gehen irrtümlich von einer Allergie aus.

Welche Symptome können auftreten?

Typische Symptome sind Juckreiz im Mund- und Rachenraum, Hautrötungen und Quaddeln auf der Zunge sowie Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall. Bei einigen Menschen können auch Atemwegsprobleme, Schwellungen im Gesicht oder Kreislaufreaktionen auftreten. In seltenen Fällen kann eine schwere allergische Reaktion, der sogenannte anaphylaktische Schock, auftreten, der sofortige medizinische Hilfe erfordert.

Welche Lebensmittel sind häufige Auslöser?

Zu den häufigsten Auslösern von Nahrungsmittelallergien zählen Kuhmilch, Hühnereier, Soja, Haselnüsse und Erdnüsse. Auch Schalentiere und Weizen sind bekannte Allergene. Viele dieser Lebensmittel sind weit verbreitet, daher ist es für Betroffene wichtig, Zutatenlisten sorgfältig zu prüfen und sich über versteckte Quellen von Allergenen zu informieren.

Kann man einer Nahrungsmittelallergie vorbeugen?

Eine Nahrungsmittelallergie lässt sich nicht immer sicher verhindern, aber einige Maßnahmen können das Risiko senken. Wissenschaftler sehen Tabakrauch als starken Förderfaktor für Allergien und Asthma, weshalb eine rauchfreie Umgebung besonders wichtig ist. In den ersten vier Lebensmonaten wird ausschließliches Stillen empfohlen. Alternativ kann bei Risikokindern hypoallergene Säuglingsnahrung sinnvoll sein.

Zu diesem Artikel gehören die folgenden Seiten:

Ursachen von Nahrungsmittelallergien

So beugen Sie Nahrungsmittelallergien vor

Diagnose von Nahrungsmittelallergien

Therapie von Nahrungsmittelallergien