Was ist Zöliakie?

(auch „glutensensitive Enteropathie“ oder „einheimische Sprue“, sowie umgangssprachlich "Glutenunverträglichkeit" oder "Glutenintoleranz" genannt)

Zöliakie ist eine krankhafte Reaktion des Körpers auf einen bestimmten Stoff in der Nahrung, das Klebereiweiß Gluten. Gluten ist Hauptbestandteil in heimischen Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel.

Viele Menschen glauben, bei der Krankheit handele es sich um eine Glutenallergie, doch die Zöliakie ist eine Autoimmunkrankheit. In Anwesenheit von Gluten reagiert das Immunsystem eines Betroffenen über. Es erkennt dann körpereigenes Gewebe fälschlicherweise als zu bekämpfenden Feind. Infolgedessen entzündet sich der Dünndarm.

Der entzündete Dünndarm lässt den Körper Nährstoffe schlechter aufnehmen – und bringt unangenehme Symptome wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen mit sich, sowie weitere, weniger offensichtliche Beschwerden.

Wie häufig ist Zöliakie?

Lange Zeit galt die Zöliakie (auch: „glutensensitive Enteropathie“ oder „einheimische Sprue“, sowie umgangssprachlich "Glutenunverträglichkeit" oder "Glutenintoleranz") als seltene Krankheit im Kindesalter. Verbesserte Diagnose­möglichkeiten legen aber nahe, dass rund drei von 1000 Deutschen unter dieser Art der Glutenunverträglichkeit leiden. Experten gehen von einer weit höheren Dunkelziffer aus: Zwar hat die Zöliakie in den vergangenen Jahren zunehmend Beachtung gefunden, dennoch rechnen die Fachleute mit einer hohen Anzahl an Erkrankten, die bislang nicht die korrekte Diagnose erhalten haben.

Zöliakie: Lebenslange Ernährungsumstellung erforderlich

Die schlechte Nachricht bei dieser Form der Glutenunverträglichkeit lautet: Es besteht keine Aussicht auf Heilung. Mit Zöliakie lebt man sein Leben lang. Die einzige derzeit verfügbare Therapie ist eine strikt glutenfreie Ernährung.

Die gute Nachricht bei Zöliakie (umgangssprachlich auch: Glutenintoleranz) ist, dass ein Zöliakie-Patient bei strikt eingehaltener glutenfreier Ernährung ein völlig normales, beschwerde­freies Leben führen kann wie jeder andere Mensch auch. Relativ häufig leiden Zöliakiepatienten auch unter einer vorübergehenden Fructose-Intoleranz. Für sie sind insbesondere viele Frusano-Produkte gut bekömmlich, denn die meisten sind sowohl glutenfrei als auch fructosefrei oder fructosearm.

Gesund durch glutenfreie Ernährung

Viele Zöliakie-Betroffene empfinden als Vorteil, dass die Therapie ihrer Krankheit eben einzig die korrekte Ernährung ist, und sie nicht lebenslang Medikamente einnehmen müssen. Insbesondere die Anfangsphase, in der Betroffene nach der gesicherten Diagnose die Ernährung umstellen, erleben viele als verunsichernd und manches Mal frustrierend. Mit der Zeit entwickeln sich aber neue Routinen in der Ernährung. Zudem ist die Auswahl an glutenfreien Produkten in Supermärkten und Drogeriemärkten wie dm inzwischen so groß, dass Zöliakie-Patienten für nahezu jedes liebgewonnene glutenhaltige Lebensmittel einen guten Ersatz finden.

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Symptome der Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)

Diagnose der Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)

Therapie bei Zöliakie/ Was darf ich noch essen?